Warum wir schlafen - und welche Wundermaschine unser Schlaf betreibt
- Michaela Schreiber
- 28. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Warum schlafen wir
Wir schlafen um uns zu erholen und zu regenerieren, soviel dürfte klar sein. Um am nächsten Morgen Kraft zu haben, und auch, um uns konzentrieren zu können.
Kurz, wir schlafen um unsere Batterien aufzuladen.
Aber ist es nicht aus so, dass wir mit erholsamem Schlaf Krankheiten positiv beeinflussen, und schlechter Schlaf andere Krankheitsbilder leider verschlechtert?
Inhaltsverzeichnis
Schlaf bildet eine für unser Leben unerlässliche Phase
Ich möchte das einfach nochmal wiederholen, Schlaf bildet eine für unser Leben unerlässliche Phase, und zwar indem er den physischen und auch sozialen Alltagstress vergessen hilft.
Wir schlafen also nicht nur, um körperlich zu regenerieren, sondern was viel entscheidender ist, um psychisch zu regenerieren. Um täglich Abermillionen Eindrücke zu sortieren, zu klassifizieren und um diese dann entweder zu speichern oder zu entsorgen.
Und dieses Schema läuft seit Anbeginn der Menschen ab.
Unsere Urzeit-Vorfahren mussten ausreichend schlafen, um den ständigen Überlebenskampf zu verarbeiten, körperlich wie psychisch. In Friedenszeiten arbeiteten die Menschen generell mehr um ihr Leben zu verbessern und benötigen ihren Schlaf zur körperlichen Regeneration und auch für die unzähligen neuen Ideen und Tüfteleien, und in Kriegszeiten wird das Schlafpensum bestimmt nicht weniger, denn da gilt es wieder, sich vermehrt auch von psychischen Herausforderungen zu erholen.

Eat, Sleep, Repeat – das ist unsere Basis.
Zwei Grundbedürfnisse, die unser Weiterleben sichern.
Unser Körper braucht Nährstoffe und Schlaf. Und je besser wir verstehen, welche Nährstoffe unserem Körper guttun und diese auch zu uns nehmen, desto besser funktioniert unser Körper. Schlafen erledigt er eigentlich allein, außer er ist nährstoffmäßig unterversorgt oder mental überlastet.
Alles am Schlaf hängt mit unserer inneren Uhr zusammen. Dieser kleine Taktgeber unseres Biorhythmus, sitzt im Gehirn, nahe der Netzhaut und gleicht sich ständig mit dem äußeren Licht ab, um je nach Tageszeit seine unterschiedlichen Arbeiter loszuschicken und unsere wirklich komplexen biochemischen Prozesse am Laufen zu halten.
Angefangen beim Aufwachen, der Steuerung von Appetit, Hunger, Sättigung, hin zur Motivation was zu erleben, Ziele zu setzen und zu erreichen, bis es schließlich wieder Zeit für die Regeneration ist.
Und damit ist klar, alles hängt mit dem richtigen Rhythmus zusammenhängt. Bewegen wir uns bei Tageslicht an der frischen Luft bekommen wir Appetit und Hunger, bilden die richtigen Voraussetzungen um Nährstoffe umzuwandeln um daraus immer neue Arbeiter zu produzieren. Und mit Arbeitern meine ich unsere Hormone, die so gut wie alles in unserem Körper regeln.
Unsere innere Uhr wird vom Hormon Melatonin beeinflusst, welches nur bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse ausgeschüttet und in den Blutkreislauf abgegeben wird. Dieses Hormon steuert die Körpertemperatur, den Blutdruck, unseren Stoffwechsel, und unser Immunsystem.
Für den Schlaf regelt unser Körper seine Energieleistung nach unten, wir werden müde, und mit dem Absenken der Körpertemperatur schlafen wir ein, unsere Muskulatur erschlafft, das Gehirn geht in Standby und wir fallen in einen Leichtschlaf.
Wichtige Phasen für unsere Erholung und Regeneration ist die Tiefschlafphase, in der sich auch das Immunsystem regeneriert. Unser Herzschlag ist verlangsamt und alle Muskeln entspannen sich.
Im Anschluss an die Tiefschlafphase kommt die sogenannte REM- oder Traumschlafphase. Hier wird unser Gehirn wieder aktiver, unser Herz schlägt schneller, und auch unsere Atmung passt sich den Träumen an. Einzig unsere Muskelanspannung bleibt ausgeschaltet, das heißt es existiert keine Muskelspannung und die Muskeln sind komplett entspannt.
Unser Nervensystem verarbeitet jetzt die neu gewonnen Eindrücke, indem neue Informationen mit gespeichertem Wissen verknüpft, überprüft, erneuert, speichert und aussortiert werden, was wir vermeintlich nicht mehr benötigen.
Nach neuesten Erkenntnissen sind Träume auch in der Tiefschlafphase möglich. Das heißt in diesen beiden Schlafstadien laufen die wichtigsten neurobiologischen Prozesse für das Gedächtnis ab.
Manche Schlafforscher sehen unsere Träume als evolutionäres Mentaltraining. Indem wir uns im Schlaf auf Herausforderungen oder gefährliche Situation vorbereiten und diese im Schlaf durchspielen, üben wir für den Ernstfall, um so unser Überleben zu sichern. Da die meisten von uns sich hauptsächlich an bedrohliche Träume erinnern und überwiegend negative Emotionen damit verbinden, könnte das auch ein Hinweis darauf sein, wie wir negative Herausforderungen meistern und Emotionen balancieren.
Am Ende eines Schlafzyklus wird der Schlaf wieder leichter und es gibt Menschen, die fast oder ganz aufwachen, bis der nächste Schlafzyklus beginnt. Während einer Nacht wachen wir sogar bis zu 20mal auf, wobei der Schläfer meistens davon nichts mitbekommt und sich am nächsten Morgen auch nicht daran erinnert. Komplette Schlafzyklen von Leichtschlaf bis REM-Schlaf durchlaufen wir zwischen vier und sechs Mal pro Nacht, abhängig wie lange ein Schlafzyklus dauert.

Wie lange dauert ein Schlafzyklus
Ein Schlafzyklus dauert zwischen 90 und 110 Minuten, und jeder der sich seine Schlafenszeit nach einem populären 90 Minuten Zyklus errechnet, danach seinen Wecker stellt, kann so pro Nacht wertvolle Schlafenszeit verlieren. Nur weil er denkt, es lohne sich nicht mehr einzuschlafen der weiterzuschlafen. Wie lange sein
Während dieser ganzen wunderbaren Erholungszeit in einem kuscheligen Bett passiert also eine Menge. Abbauprodukte des Stoffwechsels werden abtransportiert, Wachstumshormone zur Zellerneuerung werden gebildet, Abwehrkräfte gestärkt, Muskeln regeneriert, Wunden geheilt, Haut und Haare wachsen nach, das Gehirn speichert Eindrücke des Tages, erweitert sich, und unsere Psyche erholt sich.
Schlaf ist ein Privileg, das Säugetieren und einigen wenigen Vögeln vorbehalten ist, und für unser Überleben lebensnotwendig, denn Immun- und Hormonsystem laufen im Schlaf auch Hochtouren.
Während einer Nacht durchlaufen wir sogar mehrere Bewusstseinsstufen. Wir tauchen in eine andere Welt ab, das belegen auch unsere Träume. Circa 25 % unseres Schlafs besteht aus Traumschlaf. In dieser Phase verhalten sich Herz-Kreislaufsystem und das Großhirn so, als wären wir wach.
Der schlafende Körper ist sogar in der Lage Informationen von der Außenwelt über die Sinnesorgane zu empfangen und darauf zu reagieren, und einzuordnen ob die Information relevant ist.
Lästiges Übel oder Wunderwaffe?
Spätestens, wenn unser Schlaf nicht mehr einfach so funktioniert, wird er zum lästigen Übel, denn je mehr wir uns Schlaf wünschen, desto schlechter schlafen wir. Wir vergessen welche Wunderwaffe uns viele Jahre begleitet hat. Uns schwierige Phasen überstehen ließ, ja manchmal sogar Trotz spendete, wenn wir vor lauter verzweifelter Erschöpfung dankbar in einen tiefen Schlaf sanken. Oder wenn wir krank sind und unser Genesungsprozess durch lange Schlafphasen verkürzt wird.
Die Regeneration im Schlaf ist in jedem Alter eine lebenswichtige Säule der Gesundheit!
Schlaf ist eine für unser Leben unerlässliche Phase, und wir müssen es uns Wert sein jede Art von Störung oder Problem zu beseitigen oder so klein wie möglich zu halten. Und ihn schon gar nicht aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit zu vernachlässigen.
Erinnerst Du Dich noch an das Hochgefühl für Körper, Geist und Seele nach einem tiefen und erholsamen Schlaf, wenn Du gestärkt am nächsten Morgen, erfrischt und belebt in den Tag startest?
Wann hast Du Dich das letzte Mal so ein Hochgefühl?
Was ich für Dich tun kann:
Ich bin zertifizierte Schlafberaterin und Entspannungstrainerin und unterstütze Dich bei der Überwindung Deiner Schlafprobleme. Ich zeige Dir, wie du es schaffst, morgens ausgeschlafen und erholt aufzuwachen.
Kontaktiere mich für ein unverbindliches Gespräch, denn erholsam schlafen ist lernbar.