Zehn Tipps wenn ich schlaflos bei Jetlag im Bett liege
Endlich Ferien, und diesmal im Fernziel. Und dann das, dank der Zeitverschiebung liege ich schlaflos bei Jetlag im Bett, mein Körper ist verwirrt und mein Schlafrhythmus aus dem Takt.
Es ist 1 Uhr morgens und ich bin hellwach. Dank der Wetter-App in meinem iPhone erfahre ich, dass Sonnenaufgang in 5 Stunden und 8 Minuten ist, und das Willkommensschreiben vom Hotel verrät, dass ich noch 7 Stunden auf mein Frühstück warten darf.
Zählt das eigentlich schon zu Intervallfasten? Mein Gehirn muss wirklich müde sein, wenn ich jetzt ans Fasten denke, zu Beginn meines Urlaubs.
Momentan einziges Highlight beim Blick in die Wetter-App, fast dreizehn Stunden Tageslicht bei wirklich sonnigen 32 Grad. Sobald denn dieser Tag endlich anfangen würde.
Zirkadiane Rhythmus
Schuld an dieser schlaflosen Nacht ist der zirkadiane Rhythmus, der meinen Schlaf-Wach Rhythmus organisiert und nicht so schnell wie ich von Europa nach Asien kommt. Wenn es nach meinem Körper geht, dann gleicht sich mein Schlaf-Wach Rhythmus dem veränderten Tagesrhythmus um circa eine Stunde pro Tag an. Rein theoretisch wäre ich in sechs Tagen assimiliert und im gleichen Tag-Nacht-Rhythmus wie die Einheimischen.
Da ich aber nur vierzehn Tage meines Urlaubs hier verbringe, möchte ich natürlich nicht, dass ich die nächsten sechs Tage als Schlafwandler hier verbringe.
Aber wenn ich es mir recht überlege, muss ich auch keine sechs Tage überbrücken, denn wenn ich im Urlaub auch mal nur fünf Stunden anstatt meiner sieben Stunden schlafe, ist das auch kein Problem. Denn alles was ich hier tun will, dient meiner Erholung und Entspannung. Das heißt, mein Körper lässt sowieso immer mehr die Anspannung meiner geschäftigen Tage los und muss keine stressigen Phasen kompensieren.
No-Drama - bitte!
Und das ist auch schon meine erste gedanklich Hürde. No-Drama!
Ich kann weder den Tagesrhythmus meines Urlaubsortes ändern, noch meinen zirkadianischen Rhythmus. Alles was ich tun kann, um besser schlafen zu können, ist mich auf die Dinge fokussiere, die ich ändern kann.
Das wären mein Mindset, und das daraus resultierende Gefühlsleben, das meine Lebensqualität bestimmt.
Zum Glück gibt es hier im Zimmer einen kleinen Wasserkocher und in meinem Gepäck findet sich der leckere Gute Abend Tee von zuhause. Kurz überlege ich zwar, ob ich mir nicht lieber einen Kaffee mache, aber nein… das Ziel ist ja doch etwas zu schlafen, und nicht, mich darüber zu freuen, Zeit zum schmökern in meinem Reiseführer zu haben.
Und so mache ich es mir im Bett bequem, schalte eine kleine Leselampe ein, schnappe mir meine Post-Its und meinen Textmarker und lege los. Erst einmal ein grober Überblick, um dann in die Tagesplanung für heute einzusteigen.
Ich gestehe, meinen Reiseführern sieht man immer an, wieviel Zeit ich mit ihnen verbracht habe.
Nachdem mein Tee leer ist, und ich genügend tolle Dinge auf meiner Liste habe, bin ich schon langsam schläfrig. Um mich jetzt endgültig in den Schlaf zu schicken, blättere ich ganz nach vorne, und beginne die Geschichte und die Zahlen, Daten und Fakten meines Urlaubslandes zu lesen.
Für mich eines der sichersten und kürzesten Einschlafmittel.
Mir tut das auch leid, mich interessiert wirklich alles an einem Urlaubsland und ich würde am liebsten nur mit Einheimischen meine Zeit verbringen, aber Wissen auf diese Art ist für mich trotzdem die beste Schlafpille. Was soll ich sagen, dieser Kniff wirkt auch mit Jetlag, und gerade mal nach 2 Seiten Eroberungsgeschichte, bin bereit das Licht auszuknipsen und meine Augen zu schließen.
Als um 6 Uhr dann mein Wecker klingelt, tut das schon etwas weh. Ich fühle mich als ob ich gerade eingeschlafen wäre, und mitten im Tiefschlaf bin. Aber was solls. Schließlich stehe ich auf, es ist mein Urlaub, es warten viele schöne Abenteuer, und ich weiß, wenn ich heute früh aufstehe, Licht und Sonne tanke, dann schlafe ich die nächste Nacht besser und der zweite Tag wird einfacher.
Schließlich habe ich doch vier Stunden geschlafen, was zwar nicht super ist, aber auch kein Weltuntergang. Ich habe schon viele Nächte mit 4-5 Stunden Schlaf gehabt, und trotzdem alles auf die Reihe bekommen.
Spätestens, als ich am Strand entlangspaziere, die nicht ganz so kühle Morgenluft atme und die Wellen um meine Füße schwappen ist alle Müdigkeit vergessen. Ich strecke mein Gesicht in die neue Sonne, schließe meine Augen und palmiere. Das ist so ungefähr der schnellste Energiekick den ich kenne. Warmes helles Sonnenlicht mit geschlossenen Augen tanken.
Die Zeit verfliegt, und schon muss ich mich beeilen, kurz duschen, und endlich kann ich frühstücken. Am liebsten esse ich schon zum Frühstück einheimisches Essen, was zugegeben manchmal auch komisch ist. In Asien heißt das für mich Reissuppe und danach Papaya mit frischer Limette.
Ich weiß, heute wird wohl kein Mammuttag, und die anstrengenden Erkundungen verschiebe ich auf spätere Tage, aber insgesamt fühle ich mich gut, natürlich auch, weil ich es so sehr genieße hier zu sein, es viel zu entdecken gibt und ich Zeit habe, und diese meinen Körper auch schenke.
Und so bin ich den ganzen Tag gemütlich unterwegs. Gönne mir ein leckeres Mittagessen zur Mittagszeit und verschiebe das relaxte Strandliegen auf einen anderen Tag. Ich brauche Abwechslung, für mein Gehirn und für meinen Körper.
Pünktlich zum Sonnenuntergang bin ich wieder am Strand, sitze im Sand und bewundere das Spektakel bevor ich mir noch einen Snack zum Abendbrot genehmige.
Alles in allem bin ich zufrieden mit meiner Tagesverfassung, trotz vier Stunden Schlaf. Ich bin dankbar für die neuen Eindrücke und glücklich hier in der anderen Zeitzone angekommen zu sein.
Ich mache mich langsam auf in mein Bettlager. Es gibt noch viele Seiten in meinem Reiseführer und durch die vielen Bewegung bin ich bereits müde. Sicherlich schlafe ich bald ein.
Sollte ich tatsächlich dann nach zwei oder drei Stunden aufwachen, dann weiß ich, was ich tun kann, bis ich erneut schläfrig bin und weiterschlafe.
Im Bett liegen und ausruhen ist zwar nicht schlafen, aber ebenfalls sehr erholsam. Alles was es zu tun gibt, ist es genießen. Und falls ich mal doch zu angespannt bin, dann entspanne ich mich mit einer Entspannungsmethode, und nutze so die Zeit sinnvoll, und erfahre dadurch die erholsamen Qualitäten des Ausruhens im Bett.
Wenn du bis hier gelesen hast, dann kennst du jetzt meine Tricks bei Jetlag.
Ich fasse sie in kurz nochmal zusammen:
NO DRAMA
Mach es dir im Bett gemütlich und gehe einer Lieblingsbeschäftigung (lesen, Serie schauen, Kreuzworträtsel, entspannen) nach, freu dich über die geschenkte Zeit
Steh bei Tagesanbruch auf, auch wenn es dir schwerfällt, und tanke Sonnen- oder Tageslicht
Pass Deine Essenzeiten dem Tagesablauf vor Ort an
Bewege dich die ersten Tage moderat, und verzichte auf Nickerchen untertags
Bewundere die Farben am Himmel beim Sonnenuntergang
Iss abends nur einen Snack
Geh zur normalen Zeit schlafen, so dass du bestenfalls 7-8 Stunden Schlaf bekommst
Evtl. in Betracht ziehen, die Zeitverschiebung nicht zu 100% in den täglichen Tagesablauf einzubeziehen
Eule oder Lärche - Bleib in deiner Komfortzone
Ich komme noch einmal zu dem Satz von vorhin zurück, dazu, dass ich nicht sechs Tage benötige, um mich einer Zeitverschiebung von sechs Stunden anzupassen. Diese Denkweise sitzt in vielen Köpfen fest. Unser Tag hat 24 Stunden, sieben bis acht davon wollen wir schlafen. Tageslicht gibt es in den meisten Fernzielen zu den Hochsaisonzeiten mindestens zehn Stunden, oft sogar fast zwölf Stunden. Wenn wir unseren zirkadiane Rhythmus also nicht komplett umstellen und etwas neben den Kernzeiten leben, so beeinträchtigt das unser Leben nicht so dramatisch wie viele vielleicht meinen. Wenn du also sehr große Probleme mit der Zeitverschiebung hast, dann passe dich weniger an, und finde hier Kompromisse, wie z.B Unabhängigkeit von Essenzeiten im Hotel und flexible Tagesplanung und Abendplanung.
Schlafprobleme haben viele Ursachen, Jetlag kann eine sein. In den meisten Fällen kann die Ursache selber nicht sofort geändert werden, was wir aber können, ist herausfinden, auf was wir Einfluss haben und all diese Dinge anpassen, solange, bis wir in eine gute Schlafqualität finden.
Und genau das machen wir auch in meiner Schlafberatung.
Ich wünsche Dir immer das Beste in der anderen Zeitzone, und dass du dich schnell anpassen kannst, und du eine gute Zeit hast. Ausgeschlafen und topfit.
Was ich für Dich tun kann:
Ich bin leidenschaftliche Schläferin, Entspannungstrainerin, und dank meiner schlaflos-Phase Expertin für erholsamen Schlaf. Ich tue nichts lieber, als mit dir an deiner guten Schlafqualität zu arbeiten.
Schluss mit den endlosen Runden im Gedankenkarussell und diversen Durchschlaf-Dramen.
Kontaktiere mich für ein unverbindliches Gespräch.